Tavi und das manic pixie dream girl

Ein Video, was mich in letzter Zeit sehr beschäftigt, ist dieses hier:

Zum einen bin ich immer wieder erstaunt, wie reif Tavi für ihr Alter ist, zum anderen beeindruckt davon, was für eine gute Rhetorikerin sie ist – und wie lässig und ironisch sie handgezeichnete Paint-Folien aussehen lässt (nehmt das, ihr durchgestylten PowerPointler da draußen).
Tavi redet über Frauenbilder in unseren Medien, die mehr Abziehbildern gleichen, und mein Lieblingssatz ist wohl dieser:

„(…) people expect women to be that easy to understand and women are mad at themselves for not being that simple when in actuality women are complicated, women are multifaceted, not because women are crazy but because people are crazy and women happen to be people.“

Wenn ich an viele meiner alten Lieblingsfilme zurückdenke, gibt es darin oft weibliche Charaktere, die auf den ersten Blick aussehen, als würden sie nicht in dieses Schema der Frau ohne Innenleben gehören, die sich beim zweiten Hinsehen sich aber als genauso flach und ziellos entpuppen – dazu gehört vor allem das manic pixie dream girl, in das man sich als Zuschauer wohl entweder selbst verliebt oder es am liebsten von der Leinwand werfen würde.
Und dann gibt es noch die Filme, in denen überhaupt keine weibliche Hauptpersonen gibt und Frauen genauso viel zu sagen haben wie das Szenenbild – als optischer Reiz für den Zuschauer. Meiner Meinung nach ist das wohl auch ein Problem, das sich wohl nur dadurch lösen kann, dass mehr Filmemacherinnen in der von Männern dominierten (amerikanischen) Filmindustrie arbeiten. Dennoch finde ich gerade den Diskurs darüber und das aktive Bewusstwerden dieser Tatsache sehr wichtig – vor allem, wenn das so selbstbewusst aussieht wie bei Tavi.

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